
Ein spannender Krimi mit hoch- interessanten Details aus dem Umfeld einer katholischen Privatschule in der Eifel.
Sommer 2006 in der Eifel. In ganz Deutschland bereitet sich die Bevölkerung im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft darauf vor, die Welt zu Gast bei Freunden willkommen zu heißen. Nur in der Eifel bricht wieder einmal Mord und Totschlag in die Idylle ein. Der Journalist Siggi Baumeister macht sich gerade an seinem Gartenteich zu schaffen, um den Kröten das Paradies auf Erden zu kreieren, da ereilt ihn ein Anruf des Kriminalrats a. D. Rodenstock. Im Stadtforst von Gerolstein liegt eine attraktive Frauenleiche namens Gabriele Sikorski. Als wäre das nicht schon grauenvoll genug, gibt es unweit des Tatorts noch einen grauenvolleren Fund. Dort hat man den zuvor erschossenen Abiturienten Sven Dillinger in der Art Jesu Christi ans Kreuz geschlagen.
Schnell findet Baumeister mit Hilfe der Polizei heraus, dass Dillinger auf einer katholischen Schule — und den dort agierenden Patres als Querulant ein Dorn im Auge — war. Und er ermittelt, dass beide Morde in engem Zusammenhang stehen müssen. Immerhin stehen die Autos der Ermordeten in trauter Eintracht nebeneinander. Und es existiert das Foto einer Radarfalle, auf dem beide im Porsche der Sikorski zu sehen sind.
Das Genre des Regionalkrimis, das sich inzwischen deutschlandweit großer Beliebtheit erfreut, verdanken wir mehr oder weniger dem inzwischen 70-jährigen Duisburger Journalisten Jacques Berndorf alias Michael Preute. Seit 1989 schon erscheinen seine Eifel-Krimis im Grafit-Verlag; mehr als drei Millionen Exemplare wurden bisher verkauft. Dass es sich bei den Käufern nicht nur um Menschen aus Nordrhein-Westfalen handelt, ist dabei gewiss. Denn Berndorfs klug gemachte und mit allerlei herbem Lokalkolorit ausgestattete Bücher sind auch für Krimi-Fans lesenswert, die (bisher) nicht in der rauen Eifel wandern waren oder sich in den kalten Weiten des „preußischen Sibirien“ verirrt haben. Das gilt vor allem für Eifel-Kreuz, in dem diesmal die Institution der katholischen Kirche und ihr Gebahren kritisch beleuchtet und untersucht wird. Denn nach einigen schwächeren Bänden findet Berndorf hier zu seiner alten Meisterschaft zurück.
Kurzbeschreibung
So eine Leiche haben selbst Siggi Baumeister und seine Freunde Rodenstock und Emma in der Realität noch nicht gesehen: Der 18-jährige Sven Dillinger wurde gekreuzigt und öffentlich zur Schau gestellt. Zeitgleich wird noch eine Tote gefunden, eine junge Frau, abgelegt auf einem Waldweg. Bald ist klar, die beiden kannten sich. Doch erst als sich ein katholischer Pastoralreferent das Leben nimmt, wird ein möglicher Hintergrund für die Taten sichtbar: Die Fäden laufen in einer Clique von jungen Leuten zusammen, die an der katholischen Kirche in der Eifel zweifeln und auch verzweifeln. Einer Kirche, die sich zunehmend aus der Öffentlichkeit zurückzieht, soziale Institutionen schließt und verunsicherte Menschen zurücklässt, die es seit Generationen gewohnt sind, dass ihnen der Pfarrer den rechten Weg weist. Aber wer kreuzigt einen 18-Jährigen? Hatte er gegen heilige Regeln verstoßen? Wollten Fanatiker ein Exempel statuieren? Baumeister begibt sich in eine ›heile Welt‹, die niemals heil gewesen ist …
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Eifel-Kreuz ist eine erstaunlich detailgenaue Recherchearbeit des Autors. Hier finden Einzelheiten und Hintergrundinformationen Eingang in den Verlauf der Erzählung, die nur wenigen Menschen bekannt sein können. Der geneigte Leser aus dem Ehemaligenkreis wird so manch skizzierten Charakter und sogar weitaus mehr wiedererkennen! Ein absolutes MUSS für jeden echten Biesdorfer!
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EIFEL-KREUZ
Jacques Berndorf
Originalausgabe erschienen 2006 bei Grafit.
Ort & Zeit der Handlung: Deutschland / Eifel, 1990 - heute.
Folge 15 der Siggi-Baumeister-Serie.